Rock Café
In Stroud (Oklahoma) zwischen Tulsa und Oklahoma City kommt man an einem aus Stein gebauten Diner vorbei. Davor stehen Figuren aus dem Animationsfilm "Cars" aus dem Jahr 2006.
Eine "Phillips 66"-Tankstelle heute.
In Stroud (Oklahoma) zwischen Tulsa und Oklahoma City kommt man an einem aus Stein gebauten Diner vorbei. Davor stehen Figuren aus dem Animationsfilm "Cars" aus dem Jahr 2006.
Eine "Phillips 66"-Tankstelle heute.
Dies ist eine der ersten "Phillips 66"-Tankstellen an der Route 66 aus dem Jahr 1929. Sie steht in McLean (Texas) und war bis 1977 in Betrieb. Die spitzigen Dachgiebel waren damals typisch für diese Tankstellen. Oft sieht man dieses Häuserform entlang der Route 66 heute noch - die meisten dieser Gebäude waren füher Tankstellen.
Phillips 66 eröffnete am 19. November 1926 seine erste Tankstelle in Wichita (Kansas). Als das Unternehmen nach einem Namen für sein neues Benzin suchte, berief Frank Phillips ein Meeting ein. John Kane fuhr in einem Firmenwagen, mit dem der neue Kraftstoff getestet und von Salty Saltwell gefahren wurde, nach Bartlesville (Oklahoma). Sie waren zügig unterwegs, als Kane ausrief: „Dieses Auto fährt mit unserem Benzin locker 60." Das war für diese Zeit schon richtig schnell. Salty antwortete: „ Nix Sechzig! Wir fahren 66!" Sie stellten fest, dass sie mit 66 mph (~ 105 km/h) auf der Route 66 fuhren, der Highway, der durch das geplante Marketinggebiet für das neue Benzin führte.
Sie teilten die Beobachtung bei der Sitzung am folgenden Tag mit.
Frank Phillips schrieb später, dass für ihn der Begriff "Phillips 66" griffig klang, obwohl er das Produkt überhaupt nicht wirklich beschrieb. Aber sie mussten schnell eine Entscheidung treffen und so wurde kurzerhand beschlossen, den Namen "Phillips 66" einzusetzen.
Die Marke existiert heute noch, natürlich mit verändertem Logo. 2002 fusionierte die Phillips Petroleum Company mit seiner Marke "Phillips 66" mit dem Öl- und Gasunternehmen Conoco zu ConocoPhillips.
Eine "Phillips 66"-Tankstelle heute.
Wer hat denn da unser "Route 66 Germany"-Logo am Hals tätowiert? Das ist Ron Jones, genannt der "Route 66 Tattoo Man". Dieses Tattoo ist jedoch nicht das Einzige: über 130 Tattoos von der Route 66 trägt der Route 66-Enthusiast Ron aus Bartlesville (Oklahoma) am ganzen Körper mit sich herum und zeigt sie auch gerne bei den diversen Route 66-Festivals oder auch neugierigen Touristen.
Ron war oft an der Packard Station in Afton anzutreffen, seit die Inhaberin jedoch 2016 überraschend gestorben ist, sieht man ihn nur noch auf den Festivals und Events an der Route 66.
Zu den Veranstaltungen reist er mit seiner zweiten Leidenschaft an: außergewöhnliche Fahrzeuge. In seinem Besitz befindet sich u.a. ein Custom-Trike und ein Cadillac-Oldtimer aus dem Jahr 1957, den er 2014 bei den bekannten Customizern "Count's Kustoms" in Las Vegas von Grund auf restaurieren ließ. In der gleichnamigen TV-Serie wurde davon eine eigene Episode gedreht.
Stolz zeigt Ron seine Tattoos bei unserem Besuch an der Afton Station im Jahr 2015.
Ein Autogramm des Tattoo Mans auf meiner Road Captain-Kutte (2015).
Mit seinem Custom Trike führte er anschließend unsere Gruppe ein paar Meilen bis nach Claremore.
Sein restaurierter Cadillac vor dem Elbow Inn in Missouri. Der 1957 Chevy ist DER Klassiker unter den US-Oldtimern überhaupt!
Die kontinentale Wasserscheide ("Continental Divide") zieht sich auf den Rocky Mountains von der kanadischen Grenze im Norden bis hinunter in den Süden nach New Mexico. Auch auf der Route 66 kommt man zwischen Albuquerque und Gallup an solch einer Wasserscheide vorbei.
Auf dieser Damentoilette am Continental Divide wird das Phänomen recht anschaulich erklärt: sitzt man auf die linke Toilette, wird die Kloake in den Pazifischen Ozean gespült, verrichtet man seine Bedürfnisse auf der rechten Toilette, wird sie in den Atlantischen Ozean (in diesem Fall der Golf von Mexico) gespült.
So hat eben jeder die Wahl...
Wenn man in den 1960/70er Jahren eine Reise durch die USA unternommen hatte, sah man immer wieder "Muffler Men" am Straßenrand stehen. Die aus Fiberglas gegossenen Titanen sind ein Paradebeispiel für Straßenkitsch, den man heute fast nur noch an der Route 66 findet. Die bekanntesten Statuen, ursprünglich benannt nach ihrem Erfinder Paul Bunyan, hatten immer einen Körper aus derselben Form: stehend, Arme ausgestreckt, rechte Hand geöffnet nach oben, linke Hand geöffnet nach unten. Der Kopf und das Objekt in ihren Händen konnten jeweils angepasst werden. So entstanden - je nach Werbezweck - die unterschiedlichsten Figuren: Holzfäller mit Axt, Pirat mit Schwert, Automechaniker mit Auspuff, Cowboy mit Gewehr, Astronaut mit Rakete oder Farmer mit einem Hot Dog.
Irgendwie erinnert uns dieses Verfahren an die heutige Herstellung der Nikoläuse oder Osterhasen aus Schokolade, welche auch fast immer dieselbe Grundform haben und denen je nach Marke und Hersteller eine individuell gestaltete dünne Aluminiumfolie übergezogen wird.
Die Figuren wurden von 1963-1976 von der International Fiberglass Company aus Venice (Kalifornien) gegossen bzw. hergestellt und in ganz USA vertrieben.
Obwohl sich der Begriff "Muffler Man" (Auspuffmann) auf eine bestimmte Figur mit einem Autoschalldämpfer in der Hand bezieht, der auf eine Karossieriewerkstatt aufmerksam machen sollte, ist dieser zum Allgemeinbegriff für die riesigen Straßenstatuen geworden, die früher und heute zur visuellen Werbung eingesetzt werden.
Der erste "Muffler Man" war eine Statue, mit der das Paul Bunyan Café an der Route 66 in Flagstaff beworben wurde. Daher auch der Name für diese Grundform (Paul Bunyon-Statue).
Die Herstellung eines "Muffler Man" kostete zur damaligen Zeit ca. 1.000,- bis 3.000,- US-Dollar und bedeutete eine effektive und preiswerte Werbung. Die bis zu 10 Meter hohen Figuren am Straßenrand stachen dem Betrachter unweigerlich ins Auge.
Auf dem Höhepunkt der "Muffler Man"-Ära standen tausende solcher Figuren entlang der amerikanischen Highways, darunter auch einige Exoten für Geschäftsketten wie z.B. Sinclair Oil in Form eines Dinosauriers (die Darstellung ihres Logos) und Phillips Oil, an deren Tankstellen Figuren in Form von Cowboys aufgestellt wurden.
Als nach dem Bau der Interstates (Autobahnen) der Verkehr auf den Highways rapide abnahm, ging auch die Nachfrage nach den Werbefiguren zurück. Die Ölkrise im Jahr 1973, welche die Herstellung von Fiberglas enorm verteuerte, war schließlich der Todesstoss für die International Fiberglass Company und somit auch für die Herstellung der "Muffler Men".
Auf der Bildleiste unten v.l.n.r.:
Übersicht der "Muffler Men" an der Route 66.
Eine andere Fiberglas-Form ist der Dinosaurier, das Logo der "Sinclair Oil"-Kette, gesehen in Wyoming.